Orgel- und
Harmoniumwerkstatt
Thomas Reilich
Pontepierre (LU):
Mannborg, Leipzig, Bj. ca. 1907

Zu Beginn der Arbeiten standen mir dann sogar zwei Instrumente zur Verfügung, wovon eines als Ersatzteil-träger fungierte. Wie hier zu sehen, war der äußere Zustand nicht berauschend.

Die Restaurierung dieses Instrumentes begann mit einer Anfrage per e-Mail, ob ich genau dieses Mannborg-Modell auftreiben, restaurieren und nach Luxemburg liefern könnte.

So musste das Gehäuse komplett zerlegt, gereinigt und überarbeitet werden, bevor die Oberfläche neu aufgebaut werden konnte.

li: Schellack zaubert auch auf alten und verblichenen Hölzern immer wieder eine überraschen-de Farbtiefe hervor. Das Gehäuse strahlt wieder wie am ersten Tag.

re: Dann kam das Werk an die Reihe. Nach dem Ausziehen der Zungen wurden die Ventile ausgebaut und alle Filz- und Lederteile entfernt. Anschließend wurde alles gründlich sauber gemacht.

Die Balganlage wurde ebenfalls komplett überarbeitet und liegt hier zur Montage bereit.

Doch auch hier nagte der Zahn der Zeit. Einige Leimfugen waren offen und mussten wieder stabilisiert werden.

Die Ventildecke hatte sich fast über die gesamte Breite des Werkes vom Rahmen gelöst und wurde neu verleimt.

Nachdem alle Reparaturen abgeschlossen waren, wurde die Oberfläche und alle Filz- und Lederteile erneuert, bevor dann die gereinigten Zungen wieder an ihren Platz kamen.

Nach dem Einbau des Werkes, folgte die Komplettierung der Mechanik. Im Bild sieht man die Superoktav-Koppel der Diskantseite.

Die aufpolierte Klaviatur und die überarbeitete Registermechanik schlossen die Montage des restaurierten Innenlebens ab.

Die überarbeiteten Mutzen (Registerklappen) bedurften sorgfältiger Regulierung, um eine dauerhafte Dichtung zu gewährleisten.

re: Nicht umsonst trägt dieses Mannborg-Modell die Bezeichnung "Sonor". Der schöne Klang und das ansprechende Äußere tragen zu einem überaus gefälligen Instrument bei.

re: Sichtlich begeistert und überrascht, nahm der neue Eigner sein Instrument gleich unter Beschlag.

Für die Stimmung der Zungen, wurde das Instrument vorrübergehen mit einem kleinen Orgel-Motor betrieben. Dies gewährleistet ausgewogene Druckverhältnisse und spart viel Rennerei.

Disposition:
Manual F - f''' (Teilung e°/f°):
Echo 8'
Diapason 8'
Principal 4'
Bass-Koppel
Diapason Forte
Principal Forte
Discant-Koppel
Vox jubilans 8'
Melodia 8'
Piano 8'
Kniehebel: Grand Jeu / Forte