aktueller Stand: 24.11.2023
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John Holt, Liverpool, Bj. 1935
Zwischendurch wurde das Pfeifenwerk aus der Verpackung geholt. Hier liegen die Metallpfeifen der Quinte und ein paar Holzpfeifen des Gedeckt.
Nach einer letzten Überprüfung der Stöcke (alles dicht?), konnte der Einbau des Pfeifenwerkes beginnen.
Kurz vor Feierabend wurden noch die Prospektpfeifen eingehängt, aber leider habe ich da kein Foto gemacht. In 14 Tagen geht es mit der Stimmung weiter, dann gibt es auch ein Foto MIT Prospekt.
Lindholm Kunstharmonium
Nun ging es an das Zerlegen des Werkes. Hier galt es ein großes "Mysterium" zu lüften - wie funktioniert der Registerzug "Scala", mit welchem die Teilung von h°-c' auf e'-f' verändert werden kann.
Gelöst wurde die Schaltung mit Hilfe zusätzlicher Zungen c' bis e' (blau = Bass, rot = Diskant) und einer zum Teil schaltbaren "Quart"-Koppel.
In der Normalstellung (Teilung e'-f') drücken die Tasten c' bis e' über die Wippen direkt auf die Stecher darunter (= Bass), ab f' drücken die Tasten immer auf die Quartkoppel (= Diskant).
Hier ein Blick auf die Unterseite der Tasten. Bei Teilung h°-c' werden die Wippen zurück geschoben (Bild 4) und die Tasten drücken über die Wippen auf die Quartkoppel (c'-e' = Diskant).
Ein vermeitlicher Wasserschaden entpuppte sich bei der Reinigung als letzte Ruhestätte einer Maus (lecker!).
Das Instrument wurde in den 80ern schon einmal überarbeitet, teils mit "kreativen" Lösungen, wie man hier am ausgebrochenen Kanzellenschied erkennen kann.
Normalerweise sind die Trennschiede zwischen Bass und Diskant etwas stärker, was hier aufgrund der verschiebbaren Teilung nicht möglich war.
Beim Ausbau musste ich aber feststellen, dass einige Ventile nur ganz wenig Gang machten (im Bild ca. 2,5mm).
Die Mäusereste haben sich durch die Ventildecke gegammelt (Loch für Expression-Schaltung), zum Glück ist den Ventilen nichts passiert.
Hier sieht man die Windkastenventile der "Forte expressiv"-Bälge. Zumindest das linke Ventil (D) war wohl nie richtig dicht.
Nach dem Entfernen der Zungenfilze mit Dampf, muss das Werk nun erst einmal wieder richtig trocken werden.
Debain, Paris, Bj. 1881
Das im Oktober von zwei Harmoniumfreunden gerichtete Debain, sollte nun auf 442 Hz hochgestimmt werden.
So lässt sich die schwere Lade leicht auf- und zuklappen, dadurch werden Mensch und Instrument geschont.