aktueller Stand: 26.05.2023

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John Holt, Liverpool, Bj. 1935

Beim Holt ging es nun an die Kleinarbeit des 8' Gedackt. Im Bild liegen die Diskantpfeifen größtenteils noch in ihren Fertigungslängen.

Hier sieht man das c'''' mit einer Köperlänge (-kürze) von ca. 4 cm.

Da die kleinen Pfeifen ja erst kürzlich verleimt wurden, mussten noch die Spunde eingepasst und beledert werden.

Bis das Register komplett (bis auf die tiefen 7 Pfiefen) klingend im Gehäuse stand, zogen ettliche Stunden ins Land.

Wie schon bei der offenen Holzflöte, wurden auch beim Gedackt alle Pfeifen bis zum c'''' in gleicher Bauweise ausgeführt.

Einen leichten Rückschlag gab es bei der Verrohrung der tiefen Pfeifen. Trotz sorfältigster Verlegung knicken die Schläuche irgendwann ein. Da helfen verm. doch nur richtige Kondukten.

Mit geschlossener Rückwand hört sich alles nocheinmal anders an.

Bis auf die tiefen 7 Pfeifen des Gedackt ist die Vorintonation nun abgeschlossen. Die Feinheiten müssen dann am Aufstellungsort gemacht werden.

Einbauharmonium

Letztens lief ja schon der Zuschnitt für ein neues Projekt, ein "Harmoniumwerk" mit zwei Spielen, für den Einbau in eine Orgel.

Da so ein Harmonium (wie auch eine Orgel) aus vielen Löchern und Schlitzen besteht, war die CNC-Fräse in den letzten Tagen ziemlich gut beschäftigt.

Hier wurde gerade der Kanzellenblock vorbereitet. Im Bass hohe, im  Diskant niedrige Kanzellen.

Als nächsten wurden die Kanzellen selbst ausgefräst.

Wie immer, fallen bei solchen Arbeiten ordentlich Späne an.

Da der Kanzellenblock aus Multiplex besteht, mussten die einzelnen Kanzellen ausgeleimt werden. Die einzelnen Schichten dieses Materials sind nicht immer ganz dicht.

Hier habe ich die beiden zum Einsatz kommenden Spiele einmal aufgelegt. E. Silberhorn, Stuttgart, um 1900.

Nachdem alle Teile zurecht geschnitten waren, konnte die gesamte Windlade verleimt werden.

Da auf der Oberseite des Kanzellenblocks die Ventilplatte aufgeleimt werden soll, musste dieser abgerichtet werden.

Auch hier war wieder die CNC gefragt. Im Bild sieht man hinten den schon abgerichteten Teil (noch nicht genug), vorne war die Maschine noch nicht.

Die Ventilplatte mit ihren Schlitzen entsteht.

Auch die Ventilhebel wurden aus Multiplex gefertigt. Sie sind leicht, stabil und verzugsfrei.

So sieht einer der beiden Waagbalken aus. In ihm sitzen später die Ventilwippen.

Lose zusammengelegt, kann man hier schon gut die Funktion erkennen. Die Hebel werden einmal durch elektrische Ventilmagnete bedient.

Lindholm Kunstharmonium

Und ein weiteres Projekt kündigt sich an, die Restaurierung dieses großen Saugwind-Kunstharmoniums.

Was sich wohl alles hinter dieser Klappe verbirgt? Bei diesem Instrument ist sogar die Rückwand imposant.

Noch imposanter ist natürlich der Innhalt! 5 1/2 Oktaven Klaviatur, Forte expressiv, Expression, Prolongemnt, Dämpfung (Metaphone) und und und ...

Die Kästen über den Spielen grenzen die Klangabstrahlung konsequent bis zu den Forteklappen ein.

Das Forte expressiv hat hier große Bälge, da auch viele Klappen bewegt werden müssen.

Das gab auch mir anfänglich Rätsel auf. Mit "Skala" kann der Teilungspunkt zwischen h°/c' und e'/f' gewechselt werden.

Auch im vorderen Bereich unter der Klaviatur, sind die Spiele hermetisch gekapselt.

Nach dem Abnehmen der ganzen Resonanz- und Fortekästen, lagen die ersten (hintern) 5 Spiele vor mir.

Das Instrument macht äußerlich einen sehr gepflegten Eindruck, innen sieht das schon anders aus.

Da 5 1/2 Oktaven ja eher mager sind ;-), wurde zumindest die Oktavkoppel noch um eine halbe Oktave ausgebaut.

Nur Druckwind-Harmonien kann man so praktisch aufklappen? - weit gefehlt.

Durch das Hochklappen erreicht man mühelos die Ventile und die Doppelexpression.

So geht das Instrument nun erst einmal in den Pfingsturlaub.

Die Werkstatt befindet ab dem 27.05. im Betriebsurlaub. Ab dem 05.06. bin ich wieder wie gewohnt für Sie erreichbar.