Weinheim: Mannborg Stil 37, Leipzig, Bj. 1909

Nach dem Lockdown nehmen nun wieder viele "Locations" ihren Betrieb auf, so auch die Ulner Kapelle in Weinheim, für welche ich 2013 dieses wünderschöne Instrument restaurieren durfte. Bei einem Probelauf wurde festgestellt, dass ein Ton heult, so musste ich anrücken um den Fehler zu beseitigen.

Der Fehler war mit mäßigem Aufwand schnell gefunden und behoben, ein Ventilbelag hatte sich gelöst (+ nächstes Bild).

Leider hatte sich über die Jahre auch ein fieses Blasgeräusch eingeschlichen, welches ich im Boden der Pedallade orten konnte.

Der Weg zum Blasgeräusch hätte weiter nicht sein können, das gesamte Instrument musste zerlegt werden.

Endlich war es soweit. Nachdem ich die Balganlage samt Pedallade nach hinten kippen konnte, war der Riss im Ladenboden sichtbar.

Das immer gleich Thema - Längsholz und Querholz! Mannborg hatte das schon befürchtet und Dehnfugen vorgesehen (ganz links im Bild), aber die Fußbodenheizung war stärker.

Der ausgebaute Ladenboden, gab den Blick auf die Ventile frei.

Hier sieht man die Innenseite des Ladenbodens, mit den belederten Dehnfugen (weiß). Den Übergang Längs- zu Querholz, hatte Mannborg schon mit Balgtuch beleimt (lange Streifen). Der Riss und zwei sich andeutende Stellen, wurden nun ebenfalls mit Balgtuch überdeckt.

Hier ein Bild von der anschließenden Montage, einfach weil es so schön ist.

Erst als das Harmonium schon fast wieder komplett war, konnte ich den Motor anschließen und testen, ob die Reparatur erfolgreich war - sie war es! Nun läuft das Instrument wieder flüsterleise und ohne Einschränkungen. Den Bericht über die Restaurierung 2013, finden Sie hier.